Was ist Ayurveda?
Ayurveda ist die älteste bekannte Lebens- und Gesundheitslehre und entstammt der vedischen Hochkultur Altindiens.
Das Wissen wurde tausende von Jahren mündlich überliefert, die ältesten Schriften in Sanskrit sind ca. 2000 Jahre alt. Ayurveda ist die Wissenschaft vom langen Leben, dabei geht es um eine gesunde Lebensführung in der Einheit von Körper, Geist und Seele unter Berücksichtigung sämtlicher Umweltfaktoren.
In der Typologie spricht man von unterschiedlichen Konstitutionen oder Lebensenergien, den sogenannten Doshas:
- Vata (die Elemente Luft und Äther)
- Pitta (die Elemente Feuer und Wasser)
- Kapha (die Elemente Erde und Wasser)
Diese „Doshas“ kommen nach ayurvedischer Auffassung in jedem Organismus in unterschiedlichen Anteilen vor. Dabei dominieren meist ein oder zwei Doshas. In einem gesunden Organismus sollten sich diese Energien in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Es ist für den Therapeuten wichtig zu wissen, welche Doshas bei einem Menschen vorherrschen, weil jeder Typ andere Medikamente und Behandlungen benötigt.
Dosha Ungleichgewicht
Um ein Vata-Ungleichgewicht wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sollte die Nahrung salzig, sauer oder süß sein. Außerdem sollte die Nahrung warm, ölig und schwer sein. Die Geschmacksrichtungen herb, bitter und scharf sollten gemieden werden. Die Nahrung sollte den Körper aufbauen und stärken.
Menschen mit einem Pitta-Ungleichgewicht sollten sich von kühlenden Nahrungsmitteln ernähren, die vom Geschmack süß, bitter oder herb sind. Erhitzende Nahrungsmittel, die scharf, sauer oder salzig sind, sollten gemieden werden. Das überschüssige Feuer wird im Ayurveda mittels abführender Kräuter reduziert.
Bei einem Menschen mit einem Kapha-Ungleichgewicht würde man Nahrung empfehlen, die scharf, bitter, herb, fettarm, leicht, trocken und warm ist. Nahrung mit süßem, salzigem oder sauren Geschmack sollten gemieden werden. Die Nahrung soll den Stoffwechsel anregen und dem Körper Energie zuführen. Regelmäßige Bewegung ist wichtig.
Um die Gesundheit zu erhalten, gibt es im Ayurveda allgemeine Ernährungsregeln, die auch während der Kur eingehalten werden.
Die Hauptmahlzeit wird zwischen 10 und 14 Uhr eingenommen, da der Körper zu dieser Zeit die meisten Verdauungssäfte zur Verfügung stellt. Nach 14 Uhr nimmt die Verdauungskraft (Agni) immer mehr ab, so dass wir abends (möglichst vor 19 Uhr) nur noch eine warme Gemüsesuppe essen werden.
Die Nahrung ist gekocht bzw. gedünstet. Die Verdauungskraft wird dadurch unterstützt und die Nahrung leichter verdaut. Menschen mit überschüssigem Vata, werden auf Rohkost verzichten müssen. Statt dessen werden die Verdauungskraft (Agni) stärkende Gewürze verwendet.
Wie läuft die Ayurvedakur (Panchakarma) ab?
„Ein Bestandteil aller Kuren ist die Feststellung der persönlichen und individuellen Konstitution (Dosha). Während dieser Anamnese werden auch die gesundheitlichen Probleme festgehalten. Die verschiedenen Erkrankungen kann man auf Ungleichgewichte der Doshas Vata, Pitta und Kapha zurückführen.
Für den Ablauf der Kur ist die Berücksichtigung der Konstitution und der Erkrankungen entscheidend. Deswegen werden für jeden Klienten die einzelnen Behandlungsschritte individuell angepasst. Dies gilt für die Ernährung, die Auswahl der verwendeten Öle und Kräuter, die Ausführung der Massagen (anregend oder beruhigend) und die Auswahl der Yogaübungen. Alles hat eine Auswirkung auf die bestehende Konstitution und Erkrankung.
Bei Kuren bis 5 Tagen Dauer werden oftmals äußere Ölanwendungen, wie z.B. Abhyanga (Ganzkörper-Ölmassagen) und Teilkörpermassagen (Gesicht-, Kopf-, Fußmassagen) sowie Schwitz- und Wärmeanwendungen eingesetzt, um die Wirkung der Öle zu verstärken. Die kurzen Kuren enden dann immer mit einem leichten Abführen, um zu gewährleisten, dass der Körper gut gereinigt wurde.
Bei einer Kurdauer ab 7 Tagen wird zu Beginn der Kur häufig die innere Ölung durch die Einnahme von Ghee (geklärte Butter) durchgeführt. Damit soll das Gewebe noch stärker gereinigt werden.
Bei einer Kurdauer von 11 oder 14 Tagen werden zum Ende der Kur ölige und wässrige Einläufe (Basti) eingesetzt. Diese werden verwendet, um den Darm intensiv zu reinigen und Vata zu verringern.“
Was bedeutet Panchakarma?
Panchakarma heißt die ayurvedische Kur. Übersetzt bedeutet Panchakarma die „Fünfhandlungen“. Dazu gehören im klassischen Ayurveda medizinisches Erbrechen (vamana, wird nur in Indien durchgeführt), Abführen (virechena), Einläufe (basthi), Nasenspülungen (nasya) und Aderlass (wird nur eingesetzt, wenn es nötig ist). Unterstützt wird das Panchakarma durch Ölmassagen (Abhyanga), Dampfbäder und Stirnölgüsse (shirodhara). Welche Methoden zur Anwendung kommen, hängt von der Konstitution bzw. der Erkrankungen des Patienten ab.
Folgende Behandlungen können während der Kur zum Einsatz kommen:
- Abhyanga (Ölmassage)
- Shirodhara (Stirnölguss)
- Pinda Sweda (Kräuterstempel-Massage)
- Shiroabhyanga (Kopfmassage)
- Mukhabhyanga (Gesichtsmassage)
- Padhabhyanga (Fußmassage)
- Pristabhyanga (Rückenmassage)
- Garshan Massage (Seidenhandschuh-Massage)
- Nasya (Nasenreinigung)
- Svedana (Dampfbäder)
- Avagaha (Kräuterbäder)
- Matra-Basti (ölige Einläufe)
- Virechena (Abführen)
- Innere Ölung (Ghee Einnahme)
Meine Therapieverfahren und deren Wirkungen sind schulmedizinisch / wissenschaftlich weder bewiesen noch anerkannt. Sie beruhen ausschließlich auf dem Erfahrungswissen der Naturheilkunde. Der Verlauf und Erfolg der Behandlung hängt stets von individuellen Faktoren des Patienten ab. Bei keiner der aufgeführten Therapien verspreche oder garantiere ich eine Heilung oder Linderung einer Erkrankung.